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Welche Ziele der Sustainable Development Goals (SDGs) werden mit einem Engagement im deutschen Wald erfüllt?


Die Welt verändert sich ständig und erfordert immer wieder neue Anpassungen. Der Klimawandel verändert unsere Natur und unser alltägliches Leben schon heute. Doch er könnte sich in den kommenden Jahrzehnten lebensbedrohlich für Menschen, Pflanzen und Tiere in jedem Land der Welt entwickeln. Das merkt man unter anderem an deutschen Wäldern: Jährlich fallen ganze Waldstücke dem Klimawandel zum Opfer, wodurch die Wirtschaft ebenso bedroht wird wie die Wildnis. Für eine nachhaltige Wirtschaft, die in den Bereichen Ökologie, Ökonomie und auf sozialer Ebene funktioniert, müssen Staaten und Unternehmen in jeder Größenordnung neue Strukturen etablieren.

2015 legte die Agenda 30 der UN dazu 17 universelle Ziele für nachhaltige Entwicklung fest. Diese Ziele für nachhaltige Entwicklung sollen bis 2030 von jedem Land der Welt umgesetzt werden, um eine nachhaltige Entwicklung der Umwelt weltweit zu fördern. Die Sustainable Development Goals (SDGs) richten sich nicht nur an die Politik, sondern auch an Unternehmen, Vereine, Kommunen, Städte und Privatpersonen. Diese Entwicklungsziele sind sozusagen die höchsten Ziele und Werte des 21. Jahrhunderts, welche entscheidend für das Schicksal des gesamten Planeten sein werden.

Wie können Unternehmen klimaneutral handeln?

Im 20. Jahrhundert ließen sich wirtschaftliche Expansion, Nachhaltigkeit und Umweltschutz kaum verbinden. Heute stehen Unternehmen vor großen Herausforderungen, um Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zu vereinen. Ein Großteil der für die globale Wirtschaft genutzten Energie verursacht schließlich CO2, welches den Klimawandel beschleunigt. Daher denken Unternehmen zukunftsgerichteter und gleichen ihre CO2-Bilanz aus, indem sie klimafreundliche Projekte und die grüne Energiewende für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele (SDGs) unterstützen. Ein seit Milliarden von Jahren gut funktionierendes und absolut sicheres Kraftwerk unseres Planeten ist der Wald. Wälder sind hervorragende CO2-Speicher und liefern Sauerstoff und Holz. Deutsche Unternehmen, Städte, Kommunen und Privatpersonen können sich mit einer Nachhaltigkeitsstrategie und durch den Schutz der vom Klimawandel bedrohten Wälder beteiligen. Damit unterstützen sie automatisch die Erfüllung einiger SDG-Nachhaltigkeitsziele und damit die Erreichung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung.

Was sind die 17 Sustainable Development Goals (SDG)?

Die moderne Welt hat sich 17 ehrgeizige Ziele für nachhaltige Entwicklung und zum Umweltschutz gesetzt. Sie hängen fast alle direkt oder indirekt mit dem Schutz der Natur und der Artenvielfalt zusammen. Ein wesentlicher Faktor für den natürlichen Wasserkreislauf, Wolkenbildung, Regen und Luft zum Atmen wie wir sie kennen, sind unsere Wälder. Mit Aufforstungsprojekten können Unternehmen viele der Sustainable Development Goals (SDGs) abdecken und zu einer nachhaltigeren Zukunft der Weltgemeinschaft beitragen. Gesunde Wälder sind CO2-Speicher, Erholungsorte und sie schaffen weltweit Arbeitsplätze und Wohlstand. Unternehmen können mit der Unterstützung von Aufforstungsprojekten in ihrer Region oder in anderen Regionen mit kritisch bedrohten Waldbeständen nicht nur Klimaziele erreichen. Sie tragen damit auch zur Erreichung der Entwicklungsziele von Agend 30 bei.

Wie trägt die Waldaufforstung zum Klima- und Umweltschutz bei?

Maßnahmen zum Klimaschutz: Das Sustainable Development Goal Nummer 13 (SDG 13) bezieht sich ausschließlich auf das Klima, es setzt Maßnahmen zur Milderung der Erderwärmung voraus. Umkehren lassen sich 1,5 Grad Celsius globaler Klimaerwärmung zwar nicht. Damit es aber bei 1,5 Grad bleibt, muss der weltweite CO2-Ausstoß rapide gesenkt werden. Die Bundesregierung plant, bis 2030 mit einer Reduzierung von 55 % des landesweiten CO2-Ausstoßes zum Pariser Klimaabkommen beizutragen. Bisher wurden zum Teil mithilfe von CO2-Kompensationen etwa 30,8 % der CO2-Emissionen im Vergleich zum Jahr 1990 eingespart. Pflanzen jeder Art betreiben Photosynthese. Sie wandeln anorganische Stoffe wie Wasser und Kohlenstoffdioxid aus der Luft in organische Verbindungen für den Zellenaufbau und Sauerstoff um. Wälder „atmen“ besonders viel CO2 ein und können im humusreichen Boden, in Stämmen, Blüten und Blättern sehr große Mengen des Stoffes speichern.

Können aufgeforstete Wälder die Artenvielfalt an Land schützen?

Für viele Jahrzehnte wurden in der deutschen Forstwirtschaft monokulturelle Wälder mit schnellwachsenden Bäumen wie Fichten angelegt. Diese sind besonders anfällig gegen Krankheiten und Schädlinge und bieten kaum Lebensraum für eine natürliche Fauna. Moderne Aufforstung folgt dem Sustainable Development Goal 15 (SDG 15), welches das Leben an Land schützen soll. Bei der Bepflanzung von neuen Holz- und Naturflächen setzt man heute auf Biodiversität. Auf diese Weise können heimische Insekten, Vögel, Reptilien, Säugetiere und Pflanzen mit Menschen koexistieren. Eine durchdachte Waldbepflanzung umfasst deshalb hitzebeständige Mischwälder aus Laub- und Nadelbäumen, wie auch nützliche Holzlieferanten wie Robinien.

Wie wirken sich Wälder auf das Leben im Wasser aus?

Leben unter Wasser: Das Sustainable Development Goal Nummer 14 nimmt den Schutz von Gewässern und Meeren in die Liste der wichtigsten Ziele für die moderne Welt auf. Wälder tragen zur Wolkenbildung bei und filtern Giftstoffe aus dem Wasser. Sie reichern außerdem Flüsse und Seen mit Nährstoffen an, die als Grundlage für die natürliche Nahrungskette dienen. Für einen natürlichen und gesunden Wasserkreislauf sind natürliche und gesunde Wälder also unerlässlich.

Verbrauchen Wälder unser Grundwasser?

Im Gegenteil: Die Waldaufforstung hilft nicht nur dem Schutz des Klimas. Gesunde Waldflächen wirken der wachsenden Wasserknappheit in Deutschland entgegen. Pflanzen filtern Regenwasser auf seinem Weg ins Grundwasser und halten den Boden nährstoffreich. Das dichte Wurzelwerk deutscher Wälder schützt darüber hinaus vor Errosion und Überflutungen. Im Schatten der Bäume trocknet der Boden nicht so leicht aus. Das SDG-6 „Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“ kann in Deutschland praktisch nur mithilfe klimabeständiger und gut geplanter Aufforstung und den Schutz der Wälder erreicht werden.

 

Kann der deutsche Wald nachhaltig wirtschaftlich genutzt werden?

SDG8 und SDG12 der Agenda 2030 beschreiben nachhaltige Wirtschaftsmodelle für die Zukunft.Ressourcen müssen so genutzt werden, dass sie auch für künftige Generationen zur Verfügung stehen. SDG8 zielt dabei auf menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum inklusive Vollbeschäftigung ab. SDG12 verantwortungsvoller Konsum und Produktion beschreibt eine ideale Ökonomie, in der Produktion und Konsum die vorhandenen Ressourcen nicht übersteigen. Moderne Forstwirtschaft bietet Raum für beide Sustainable Development Goals: Sinnvoll angelegte Mischwälder mit wertvollen Hölzern sind nachwachsende Rohstoffquellen, die Arbeitsplätze schaffen und den Wald als Lebensraum und als Wirtschaftsraum nutzbar machen.

Trägt der Wald zur allgemeinen Gesundheit bei?

Waldspaziergänge regen nachweislich die Produktion körpereigener Glückshormone an und sind gesund. Jede Pflanze und jedes Blatt verbreitet eigene Aromen in Form von Terpenen. Die positive Wirkung der winzigen Stoffe im menschlichen Körper wird erst seit den 1990ern genauer erforscht. „Waldbaden“ wirkt entspannend, regt sensible Rezeptoren des vegetativen Nervensystems an und macht Freude. Wälder sollten dem Sustainable Development Goal Nummer 3 „Gesundheit und Wohlergehen“ entsprechend auch für uns Menschen intakt und gesund bleiben. Mit der Unterstützung lokaler Aufforstungsprojekte können Unternehmen die Lebensqualität für Menschen in ihrer Region deutlich steigern. Auf diese Weise werden Aufforstungsprojekte zum Gewinn für Mensch, Natur und Wirtschaft.

Fördern Aufforstungsprojekte die nachhaltige Wirtschaft?

Der Aufbau einer nachhaltigen und ökonomisch wie ökologisch sinnvollen Zukunft ist im Sustainable Development Goal Nummer 17 verankert. Es steht für „Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben füllen“. Lokale Aufforstumgsprojekte führen Unternehmen aus allen Branchen zusammen und regen die Gemeinschaft zum Umdenken an. Die Förderung des Waldes ermöglicht es Unternehmen außerdem, ihre Wirtschaft ökonomisch sinnvoll anzulegen und CO2-Verschmutzungen oder Flächennutzung durch Wiederaufforstung auszugleichen.

Gibt es eine Zukunft ohne Wälder?

Die deutschen Wälder werden durch den Klimawandel und durch die expandierende Wirtschaft bedroht. Schon heute gelten etwa 80 % der deutschen Waldfläche als krank oder tot. Zunehmend extreme Wetterbedingungen und die Ausbreitung invasiver Arten werden den deutschen Wäldern in den nächsten Jahren zunehmend zusetzen. Nachhaltige Unternehmensführung könnte eine Lösung für dieses wirtschaftsgemachte Problem sein: Moderne Unternehmen können auf dem Markt nur bestehen, wenn sie ihre Rolle im Getriebe der Weltwirtschaft begreifen. Sie müssen sich selbst um klimaneutralen und fairen Wettbewerb bemühen. Bevor wir das Zeitalter der vollständig erneuerbaren Energie erreichen, müssen Unternehmen mögliche Schäden für Klima, Natur und Mensch deshalb an geeigneter Stelle ausgleichen. Die Aufforstung deutscher Waldgebiete mit beständigem und artenfreundlichem Baumbestand sollte deshalb für Unternehmen in jeder Größenordnung Priorität haben, wenn sie zur Einhaltung der Sustainable Development Goals (SDGs) und somit zu einer langfristig funktionierenden Gesellschaft beitragen möchten.

Alle Artikel30. Mai 2023Klimaschutz, Ratgeber

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