Heute. Morgen. Wald. — Der Blog
Herbstwald

Spätherbst im Wald


Morgendunst und goldene Blätter

Frühmorgens zieht Dunst durch den Harzwald. Sonnenstrahlen brechen sich am feuchten Moos, während ich über einen mit Laub übersäten Pfad gehe. Die Bäume stehen still in ihrem Farbenspiel: Gelb, Orange und Braun leuchten im schwachen Licht. Gleichzeitig singen sie ihr letztes Lied vor dem Winter. In dieser Phase entziehen die Laubbäume ihren Blättern so viele Nährstoffe wie möglich, um sie in Stamm und Wurzel einzulagern. Es ist, als würden sie ihre Vorratskammern füllen, damit im nächsten Frühjahr neue Triebe wachsen können. Sobald alles bereit ist, lösen sich die bunt gefärbten Blätter und tanzen im Wind zur Erde.

Lebenskünstler im Boden

Unten am Waldboden geht das Leben weiter. Unter der Laubdecke finden Pilze, Regenwürmer und Hundertfüßer Futter und Unterkunft. Die Pilze, von uns oft kaum gesehen, übernehmen die Hauptarbeit: Sie zersetzen das Laub in feinste Partikel und verwandeln es „wieder in Erde“. Regenwürmer und Asseln haken die Stücke auf und mischen sie unter das Erdreich. Unzählige Mikroorganismen, Bakterien und weitere Kleinlebewesen schieben die Zersetzung weiter bis zum Humus. Am Ende entsteht ein dunkler, humusreicher Boden. Dieses neue Erdreich speichert die Nährstoffe und sorgt dafür, dass im Frühling alles wieder aufblühen kann. So schließt sich der Kreislauf: Aus dem alten Laub wird neue Lebenskraft, die Bäume und Pflanzen durch die dunkle Erde nährt.

Tiere auf Futtersuche

Auch die Tiere im Wald sind emsig. Eichhörnchen und Mäuse sammeln unermüdlich Eicheln, Bucheckern und Nüsse, um sich Vorräte anzulegen. Igel und Siebenschläfer suchen in Laubhaufen und unter Baumstämmen ihre Winterquartiere auf. Zugvögel geben das Kommando für die weite Reise: Arten wie Kuckuck und Nachtigall brechen auf ins warme Süden. Man hört kaum noch Vogelgezwitscher, während Hirsche und Rehe sich den letzten Kräutern und Rinden zuwenden. Jeder Waldbewohner findet seinen eigenen Platz und Rhythmus: Die Füchse ziehen durch die Dämmerung, Wildschweine durchwühlen den Boden, und Insekten verkriechen sich sicher unter Rinde und Erde. Alles bereitet sich vor auf die Ruhezeit – ein natürlicher Vorgang, so alt wie der Wald selbst.

Aufbruch ins Neue – Herausforderungen des Klimawandels

Doch der Wald steht heute unter einem besonderen Druck. Die Klimakrise verändert das vertraute Bild: Winterniederschläge verlagern sich in spätere Monate, Hitze- und Dürreperioden nehmen zu. Die Jahre 2018 bis 2020 und auch 2022 haben gezeigt, wie schnell aus Trockenheit Waldbrände und Massenkalamitäten werden können. Auch die milden Winter lassen aufhorchen: Reicht der Frost kaum aus, bleibt der Boden taubtrocken oder aufgeweicht. Waldexperten berichten von „erheblichen Wasserdefiziten“ in den Böden. Ein weiterer Haken: Ein eisfreier, aufgeweichter Waldboden kann den Bäumen im Sturm keine festen Wurzeln bieten. Das Ergebnis haben wir erlebt: Stürme entwurzeln dann kranke Bäume leichter, während Schädlinge wie Borkenkäfer die geschwächten Bestände übernehmen. In diesem Klima der Extreme – milde Winter, ausbleibender Frost und unregelmäßiger Wasserhaushalt – werden die natürlichen Zyklen gestört. Die Wälder brauchen unsere Hilfe, damit sie widerstandsfähig bleiben können.

Gemeinsam den Wald schützen

Der Herbst zeigt mir jedes Jahr: Naturschutz ist Teamarbeit. Unsere Förster pflanzen heute robuste Mischwälder, die verschiedenen Klimabedingungen trotzen. Dabei setzen sie auf heimische und klimaangepasste Arten – von Lärche und Fichte bis zu Buche und Eiche. Für jeden Baum, den sie pflanzen, prüfen sie den Standort genau. Wichtig ist auch, vorhandene Wälder zu pflegen: Totholz liegen lassen gibt Kleinstlebewesen Schutz, Verjüngungen werden vor Biss und Hitzeschäden geschützt.

  • Unternehmenswälder fördern: Firmen können Verantwortung übernehmen, indem sie regionale Aufforstungsprojekte unterstützen. Wir von DEUTIM pflanzen für Unternehmen „Unternehmenswälder“ in Deutschland und macht CO₂-Speicher vor Ort erfahrbar.
  • Mischwälder anlegen: Durch die gezielte Pflanzung klimaresistenter Baumarten und artenreicher Bestände stärken wir den Wald für kommende Generationen.
  • Wasserhaushalt sichern: Mit Schutzmaßnahmen wie Mulchen, Bodenschonung bei Ernte und Pflanzen oder kleinen Rückhaltebecken im Gelände sorgen wir dafür, dass der Boden Wasser speichert statt abfließt.
  • Verantwortungsbewusst handeln: Jeder von uns, jedes Unternehmen kann im Alltag Waldschutz praktizieren – etwa durch klimafreundliche Energie, nachhaltigen Konsum oder einen eigenen Unternehmenswald.

Am Ende trägt ein gesunder Wald entscheidend zu einem stabilen Klima bei – er ist Kohlenstoffspeicher, Lebensraum und Trinkwasserschutz zugleich. Daran müssen wir gemeinsam arbeiten. Lassen Sie uns die Kraft dieses leisen Naturzyklus nicht unterschätzen und jetzt aktiv werden – für unsere Wälder, für die Zukunft.

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Alle Artikel9. November 2025Biodiversität, Klimaschutz, Nachhaltigkeit

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